Kulturinsel Gessnerallee, Zürich

Wiederentdeckung des Flussraumes

Der Bau des Parkhauses unter der Gessnerallee ermöglichte den Abbruch des Parkdecks über der Sihl, einer Bausünde aus Zeiten des funktionalistischen Verkehrsdenkens. Dadurch konnte einer der Zusammenfluss von Sihl und Schanzengraben wieder erlebbar gemacht werden. Die Reithalle und ihre Nebenbauten auf der Halbinsel, bilden zusammen mit der gegenüberliegenden Kaserne ein historisches Militärensembles, das sich zu einem bedeutenden Kulturort in der Stadt etabliert mit Theater, Schauspielakademie, Restaurant und Bar.

Die Halbinsel zwischen Schanzengraben und Sihl wird als ein räumlich zusammenhängendes Plateau zwischen den Gewässern mit unterschiedlichen Ufertypen gelesen. Neben der differenzierten Herausbildung der Uferpartien wurde eine Sequenz von Freiräumen angelegt, die aus den örtlichen Begebenheiten entwickelt wurden, dessen Kernstück die Ufergestaltung zur Sihl bildet.

Die skulptural überformte Ufermauer nimmt den ortstypischen Steinbesatz der Uferböschung auf und bildet durch ihre torsionsartige Aufrichtung eine Terrasse vor dem Theaterhaus. Die anschliessende Sitzstufenanlage führt dieses Thema weiter und betont den Flussbezug.

Die gekieste Fläche der Sigi-Feigel-Terrasse treppt sich grosszügig zum Flussraum ab und erlaubt einen direkten Aufenthalt an der Sihl. Durch ihre topografische Setzung, mit sanft ansteigenden Horizontlinien, verschränken sich Stadtebene und Flussbeet. Eingestreute, schräggepflanzte Weiden beschatten die Sitzbereiche und haben den Charakter natürlich gewachsener Bäume entlang von Fliessgewässern.

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Bauherrschaft
Grün Stadt Zürich
Tiefbauamt der Stadt Zürich
AWEL, Amt für Abfall, Wasser, Energie & Luft, Zürich
City Parkhaus AG, Zürich
Ingenieure Wasserbau
Staubli Kurath & Partner AG, Zürich
Ingenieure Tiefbau
Eichenberger AG, Zürich
Projektdaten
Konzeptstudie: 1996
Projekt und Realisation: 2001–2005
Fotografie
Dominique Marc Wehrli, Regensdorf

Projekt von Rotzler Krebs Partner